1840 – 1878
Schon lange vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Schierstein war die Feuerlöschordnung der Nassauischen Fürsten die Grundlage, auf der sich der Pflichtlöschdienst aufbaute.
Die Fürstliche Löschordnung versuchte der Gefahr hauptsächlich durch feuer-, und baupolizeiliche Vorschriften und durch die Verpflichtung der Bürger zu einem allgemeinen Löschdienst zu begegnen. Im Bereich der Feuerverhütung hat sich die Vorschrift recht positiv ausgewirkt, während sie sich für die Durchführung der praktischen Brandbekämpfung oft als unzureichend erwies. Die Ursache des Versagens lag im System begründet, nicht nur um die technische Ausrüstung, sondern auch um die Disziplin der Löschmannschaft war es offensichtlich schlecht bestellt. Zwang und Strafe halfen diesem Zustand kaum ab.
1879
Erst mit der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1879 trat in Schierstein an die Stelle des unzulänglichen „Pflichtlöschdienstes“ eine Löschmannschaft, deren Mitglieder freiwillig ihren Dienst versahen.
Schon 1861 war die Turngemeinde Schierstein (gegründet 1848) dem Beispiel einiger Nachbargemeinden gefolgt und hatte eine „Turner-Feuerwehr-Riege“ gegründet, die der Grundstock der Freiwilligen Feuerwehr wurde. Leider sind keine Aufzeichnungen über diese Turner-Feuerwehr mehr vorhanden. 1879 trennte sich dann die „Turner-Feuerwehr-Riege“ vom Turnverein und gründete in Schierstein die Freiwillige Feuerwehr.
Schlossermeister Wilhelm Georg Wehnert übernahm als 1. Kommandant am 20. Mai 1879 die Leitung der Wehr. Mit den von der Bürgermeisterei Schierstein zur Verfügung gestellten Feuerlöschgeräten wurde nach den „Übungsvorschriften für die Feuerwehren im Regierungsbezirk Wiesbaden“ fleißig geübt, um sich das Vertrauen des Gemeinderates zu erwerben. Die Feuerwehrschutzkleidung wurde je nach den vorhandenen Mitteln beschafft. Sie bestand aus einem Messinghelm mit dem Schiersteiner Wappen. Der Kommandant trug den Helm mit weißem, die Unterführer mit rotem Haarbusch. Der Feuerwehrrock war schwarz mit zweireihigen Messingknöpfen und hatte am Kragen eine rote Paspelierung. Hinzu kam der Steigegurt aus starkem Wollgewebe, mit einer Tasche für das Handlöschgerät. Obwohl die Wehr noch im Gründungsjahr dem „Nassauischen Feuerwehrverband“ beitrat, wodurch jeder Wehrmann gegen Unglücksfälle versichert war, wurde sie zunächst nicht als „Freiwillige Feuerwehr“ anerkannt. Der Grund lag darin, dass die Wehr noch keine Vereinsstatuten verfasst hatte.
1880 – 1900
1889 übernahm Zimmermeister Wilhelm Ehrengart das Kommando der Wehr. Ehrengart wurde der entscheidende Reformer des Schiersteiner Feuerlöschwesens. Er verfasste ein Vereinsstatut und eine Übungsordnung für die Wehr Schierstein, so dass sie am 29. Oktober 1896 durch den königlichen Landrat offiziell als Freiwillige Feuerwehr anerkannt wurde.
Zur gleichen Zeit wurde sein Antrag, den 20. Mai 1879, den Tag der ersten Führerversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein, als amtliches Gründungsdatum anzuerkennen, durch den Nassauischen Feuerwehrverband genehmigt. 1887 wurde Ehrengart Schriftführer im Feuer-wehr-Kreisverband des Landkreises Wiesbaden.
Aus dem Bericht von der am 12. Juni 1889 durchgeführten „Revision der Feuerlöscheinrichtungen zu Schierstein“ geht folgende Mannschaftsaufstellung hervor.
- 12 Brandmeister,
- 1 Stellvertreter,
- 3 Spritzenmeister,
- 3 Stellvertreter,
- 2 Abteilungen Spritzenmannschaft,
- 1 Abteilung Zubringermannschaft (Wasserzubringer),
- 1 Abteilung Rettungsmannschaft,
- 1 Abteilung Wachmannschaft
Insgesamt umfasst die Wehr 81 Freiwillige Wehrmänner, für die damaligen Verhältnisse eine beachtliche Zahl.
Aus Anlass dieser Inspektion wurde eine Löschung am Gerätehaus (alte Schule) durchgeführt, bei der die junge Wehr ihr Können unter Beweis stellen musste. Rasch und sicher wurden die Leitern an der alten Schule in Stellung gebracht und bis zum Dachfirst bestiegen. Eine Saugpumpe beförderte das Löschwasser aus dem Lindenbach zur Druckspritze.
Daneben verfügte die Wehr Schierstein damals noch über eine moderne Saug- und Druckspritze, die vor dem Eingang der Schule in Stellung gebracht war. Hier sollte an der Höhe des Türmchens der alten Schule die Druckkraft der Spritze, die ihr Wasser aus einem Brunnen saugte, demonstriert werden.
Die Schlussworte vom Feuerlöschinspektor Mayer aus Rödelheim lauteten: „Die Schiersteiner Feuerwehr hat sich bei dieser Übung als eine gut geschulte und willige Mannschaft gezeigt.“ Die Freiwillige Feuerwehr leistete in diesen Jahren eine ganze Reihe von Einsätzen. Besonders hervorzuheben ist der Brand von drei Scheunen, am 1. Dezember 1888, bei dem der Wehrmann Eduard Wehnert von einer aufgestellten Leiter stürzte und sich erhebliche Verletzungen zuzog. Da er für längere Zeit arbeitsunfähig war, erhielt er eine Unterstützung aus der Unterstützungskasse des Nassauischen Feuerwehrverbandes. Oft eilte die Wehr mit ihrer „Feuerspritze“ auch zur nachbarlichen Löschhilfe. So auch beim Großbrand der „Holzschneiderei v. Bohnen an der Rheingaustraße“ in Biebrich, wofür die Wehr eine Prämie von 20 Mark vom Verband erhielt.
In der Feuerwehrversammlung am Samstag, den 28. August 1898, wurde Heinrich Wehnert zum neuen Kommandanten gewählt und am 9. September vom Gemeinderat bestätigt. Die Wehr bestand zu diesem Zeitpunkt neben dem 18-köpfigen Kommando aus 80 Wehrleuten und einem Hornisten.
1900 – 1917
Das Jahr 1904 wurde für die Schiersteiner Wehr, besonders in gesellschaftlicher Hinsicht, ein ereignisreiches Jahr. Es begann mit einem Neujahrsball, der schon längst zur Tradition geworden war und im Gesellschaftsleben Schiersteins immer noch einen festen Platz hat. Mit dem Ball eröffnete die Wehr die Feier ihres 25-jährigen Gründerjubiläums. Zehn der noch lebenden Gründer wurde in der festlich geschmückten Turnhalle durch Bürgermeister Lehr ein Diplom überreicht.
Am 28. August des gleichen Jahres tagten in den Mauern der Gemeinde Schiersten die Delegierten der Freiwilligen Feuerwehr des Landkreises Wiesbaden. Am Nachmittag fand eine Löschübung der Wehr Schierstein statt. Zur Begrüßung der Gäste spielte der „Musikverein Schierstein“, aus dem zwei Jahre später die „Feuerwehr-Kapelle“ hervor gehen sollte.
Das neuerbaute Gerätehaus in der Karl-Lehr-Straße wurde an diesem Tag offiziell der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein übergeben. Schon 1898 hatte Kommandant Ehrengart beantragt, ein neues „Spritzen- und Leiterhaus mit Steigeturm“ zu errichten. Im Februar 1902 erhielt die Gemeinde von der Nassauischen Brandversicherungsanstalt eine Prämie von 300 Mark und ein Darlehen von 1.500 Mark zum Bau des Gerätehauses bewilligt.
So schienen die Weichen für eine weitere erfolgreichen Arbeit der Wehr gestellt zu sein, da brauten sich am politischen Horizont schwere Wolken zusammen, die sich im Gewitter des ersten Weltkrieges entluden. Der größte Teil der Wehrleute musste die Feuerwehruniform mit dem Soldatenrock vertauschen. Die Wehr wurde durch „Nichtheeresdienstpflichtige“ und ehemalige, ältere Mitglieder notdürftig ergänzt.
1918 – 1925
Neun Wehrmänner kehrten 1918 nicht mehr in die Heimat zurück. Ihnen zu Ehren wurde am 7. August 1921 eine Gedenktafel im Schiersteiner Rathaus enthüllt. Allen Widrigkeiten zum Trotz begannen die Schiersteiner unmittelbar nach Kriegsende mit dem Aufbau einer neuen Wehr
Durch die von der Besatzung verfügten strikten Ausgeh- und Versammlungsverbote der ersten Nachkriegsmonate war es jedoch nicht möglich, dieser guten Absicht auch gleich die Tat folgen zu lassen. Nachdem die ersten Genehmigungen für Versammlungen und Übungen erteilt waren, traf sich am 24. Mai 1919 die Wehr Schierstein zu einer ersten Versammlung im Lokal „Zur Eisenbahn und Turnhalle“. Anstelle des langjährigen, verdienten Kommandanten Heinrich Wehnert, der sein Amt niederlegte, wurde Karl Wehnert gewählt. Die Versammlung der Wehr endete mit der Anordnung an alle Mitglieder: „Die uniformierten Wehrmänner haben die Besatzungstruppen zu grüßen!“
Zur Erhöhung der Schlagkraft der Wehr trug die Bildung sogenannter „Stoßtrupps“ bei. Eine Anzahl Wehrmänner hatte in ihren Wohnungen Handfeuerlöscher bereitstehen. Bei Feueralarm fuhren sie auf Fahrrädern sofort zur Brandstelle und nahmen bis zum Eintreffen der übrigen Löschmannschaft die Brandbekämpfung auf. Diese „Stoßtrupps“ haben sich lange Jahre bei kleinen Bränden aufs Beste bewährt.
1926 – 1932
Am 13. Oktober 1926 verabschiedete der Preußische Landtag das Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Wiesbaden. Dadurch wurde rückwirkend zum 1. Oktober 1926 Schierstein in die Stadt Wiesbaden eingemeindet. Mit dem Ende der Selbstständigkeit Schiersteins ging auch die Leitung des Feuerlöschwesens in die Hände der Städtischen Berufsfeuerwehr über. Im Eingemeindungsvertrag heißt es hierzu: „Die Stadt Wiesbaden verpflichtet sich, die für den seitherigen Gemeindebezirk Schierstein bestehende Freiwillige Feuerwehr im Besitz ihrer Geräte zu lassen und die Wehr, wie seither von der Gemeinde Schierstein, zu unterstützen.“
Im Jahre 1929 konnte die Wehr auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken, welches im Rahmen eines Volksfestes von 20. bis 22. Juli am Hafen gefeiert wurde. Für die Gemeinde Schierstein war das Feuerwehrfest in den traurigen Jahren der Nachkriegszeit ein glanzvolles Ereignis.
1932 schied der langjährige Kommandant Karl Wehnert aus dem aktiven Dienst aus. In Anbetracht seiner Verdienste wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt. Sein Nachfolger wurde Johann Embs.
1933 – 1937
Die Feuerwehrmänner der Wehr Schierstein waren immer Idealisten. Sie wollten ihren Mitmenschen in Feuersnot helfen und stellten sich somit in den Dienst der guten Sache. Bis 1932 hatte die Wehr Schierstein stets den erforderlichen Nachwuchs durch freiwillige Meldungen bekommen. Das änderte sich, als am 30. 1. 1933 der Nationalsozialismus an die Macht kam und nunmehr Parteiformationen aufgestellt wurden. Der Schiersteiner Wehr wurde Geringschätzigkeit und Missachtung entgegengebracht, und bald war eine offene Fehde zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und den Parteiformationen zu beobachten. Dies hatte zur Folge, dass nicht nur die Nachwuchskräfte ausbleiben, sondern auch viele Männer die Feuerwehr verließen, was zu
akutem Personalmangel führte.
Hatte die Wehr Schierstein gerade darauf Wert gelegt, parteipolitisch neutral zu sein, so versuchten nun die Nationalsozialisten, wie überall im Reich, Vereine und Verbände „gleichzuschalten“. Der „Preußische Feuerschutz“ vom 15. Dezember 1933 brachte den Freiwilligen Feuerwehren auf der einen Seite die seit langem angestrebte staatliche Anerkennung, jedoch zugleich auch eine Staatsaufsicht, die vom Leiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden wahrgenommen wurde. Die öffentlichen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr und ihre Gemeinnützigkeit fanden zwar Anerkennung, doch wurde die Freiwillige Feuerwehr als eine „Polizei-Exekutive besonderer Art“ dem Ortspolizeiverwalter unterstellt.
Die Uniformierung der Feuerwehr wurde einheitlich geregelt. Die Grundfarbe blieb blau, Mütze und Uniformrock erhielten Polizeieinheitsabzeichen. In den Jahren 1933 wurden sogenannte Feuerschutzwochen nach dem Motto ,,Luftschutz ist Selbstschutz“ durchgeführt, deren erste vom 17. bis 23. September 1934 in Schierstein stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden die Bürger in Abendkursen und praktischen Übungen durch den zivilen Luftschutz und die Feuerwehr in der Brandbekämpfung ausgebildet.
Auf Grund der im Gesetz neu eingeführten Altersgrenze von 60 Jahren und der Überprüfung der politischen Einstellung, der sich die Leiter der Freiwilligen Feuerwehr unterziehen mussten, verließen notgedrungen viele Mitglieder die Wehr Schierstein. Auch Johann Embs war von dieser Maßnahme betroffen und wurde erst am 25. April 1934 als Wehrführer bestätigt. Mit dem Runderlass des Ministers des Innern vom 8. Mai 1936 sollte mehr Augenmerk als bisher dem Auftreten des Feuerwehrmannes in der Öffentlichkeit geschenkt werden. Außerdem musste statt monatlich, jetzt wöchentlich einmal Übungsdienst geleistet werden.
1938 – 1945
in allen Kundgebungen und Aufmärschen der Nationalsozialisten musste die Wehr Schierstein in Uniform geschlossen teilnehmen. Brände fragen nicht nach Religion oder politischer Einstellung. Doch gerade die politische Einflussnahme wurde zu einer zusätzlichen Belastung auch für die Schiersteiner Wehr, die dadurch nicht mehr Sinnbild des freien Bürgerwillens war.
Die Folgen zeigten sich in der „Reichskristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938, als der Schiersteiner Wehr verboten wurde, die Synagoge in der Kirchgasse (heute Bernhard-Schwarz-Straße) vor den Flammen zu retten. Brandbericht der Berufsfeuerwehr Wiesbaden Nr. :229/38).
Die Synagoge der jüdischen Gemeinde glich einer riesigen Fackel. Die Wehr musste sich auf den Schutz der Nachbargebäude beschränken. Das Feuer zerstörte die im Jahre 1858 errichtete Synagoge bis auf die Außenmauern.
Nach 1945 wurde die zerstörte Synagoge so weit abgerissen, dass ein Rest des Mauerwerks als Gedenkstätte erhalten blieb, in deren Mitte seit 1968 die unzerstörte Steinrosette aus der Ostwand der Synagoge steht.
Im Zuge der Kriegsvorbereitungen folgten weitere Eingriffe in das Feuerwehrwesen, so durch das „ „Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938.“
Es beinhaltete „die Schaffung einer straff organisierten vom Führerprinzip geleiteten, von geschulten Kräften geführten Polizeitruppe unter staatlicher Aufsicht.“ Die Wehr Schierstein wurde, wie die freiwillige Feuerwehr im ganzen Reich, in eine Hilfspolizeitruppe umgewandelt. Am 12. März 1939 fand die letzte Jahreshauptversammlung der Wehr statt, da das neue Gesetz die bisherige Selbstständigkeit der Wehr und ihre Rechtsform als Verein erlöste. Im abschließenden Bericht wurde die Stärke der Wehr mit 22 aktiven Wehrleuten angegeben. Um die Brandbekämpfung auch nachts sicherzustellen, wurden 21 Männer der Wehr Schierstein mit Kriegsbeginn am 1. September zu einer Alarmbereitschaft zusammengefasst. Nach der Tagesarbeit begaben sich diese 21 Wehrmänner in ihre Alarmunterkunft, den für diesen Zweck hergerichteten Keller im Rathaus. Wurde am Tag Fliegeralarm ausgelöst, mussten sich die Wehrmänner, die ihren Arbeitsplatz in Schierstein hatten, sofort in der Alarmunterkunft melden.
Im Laufe des Krieges erlebte Schierstein verschiedene Fliegeralarme, war aber selbst niemals unmittelbares Ziel alliierter Angriffe. Die Kriegszerstörungen beschränkten sich auf Gebäudeschäden, durch verirrte Splitter sowie einen Bombenabwurf in der Freudenbergstraße. Durch den Absturz eines englischen Flugzeuges in der Nacht vom 23. August 1943 gerieten mehrere Wohngebäude in der Dotzheimer Straße in Brand. Insgesamt starben in den Kriegsjahren 7 Personen durch Bombenabwurf und 2 Personen durch Artilleriebeschuss.
Blieb Schierstein selbst auch weitgehend verschont, so musste die Wehr Schierstein zahlreiche Einsätze im Rahmen der nachbarlichen Löschhilfe in Mainz, Frankfurt, Rüsselsheim und Rüdesheim leisten. Das Gerätehaus in der Karl-Lehr-Straße entsprach schon bald nicht mehr den kriegsbedingten Erfordernissen und wurde abgerissen. An seiner Stelle errichtete im Jahre 1942 die Luftschutzpolizei ein neues Gerätehaus. Nach dem Krieg, 1957, wurden dann noch zwei Remisen angebaut sowie, 1962, der untere Teil des Schlauchturms zum Unterrichtsraum ausgebaut. Als am Nachmittag des 28. März 1945 die ersten amerikanischen Truppen in Schierstein erschienen, war für die Gemeinde der Zweite Weltkrieg zu Ende. 5 Männer der Wehr Schierstein kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück.
Und wieder hatten ihre Kameraden die traurige Pflicht, für sie eine Gedenktafel am Schlauchturm anzubringen, nicht weit entfernt von jener Tafel, die sie nach dem Ersten Weltkrieg angeschlagen hatten. Das Kriegsende war für die Wehr Schierstein zugleich eine Zeit des Neubeginns.
1945 – 1953
Während alle bestandenen Vereinigungen und Zusammenschlüsse zunächst einmal verboten und aufgelöst wurden, erging am 5. April 1945 an die Wehr eine Anordnung der Besatzungsbehörden, dass in den „Vorort-Stadtbezirken der Feuerschutz durch die bisherigen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr auszuführen ist“. Der erste Einsatz der Wehr nach dem Krieg war ein Großfeuer in der Badeanstalt der Firma Kalle am 8. Juni 1945. Die schwimmende Badeanstalt, eine Holzkonstruktion, die wie in jedem Winterhalbjahr in den Schiersteiner Hafen geschleppt worden war, brannte fast völlig aus.
Mit Erreichung der Altersgrenze schied 1947 Wehrführer Johann Embs aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm der Titel eines Ehrenbrandmeisters zuerkannt. Auf der Jahreshauptversammlung der Wehr, am 30. März 1947, wurde Eduard Commer als Nachfolger gewählt.
1954 – 1963
Am 9. Mai 1954 beging die Wehr Schierstein ihr 75 – jähriges Bestehen, unter lebhafter Anteilnahme des gesamten Stadtteils. In der akademischen Feier überreichte Bürgermeister Georg Buch der Wehr die Silberplakette und eine Ehrenurkunde der Stadt Wiesbaden, mit den Worten: „Die Fahne ist das Symbol des Wollens und Strebens“, enthüllte der Branddirektor der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, Kurt Möbius, die neue Fahne der Wehr Schierstein, die auf einer Seite die Wappen von Wiesbaden und Schierstein und auf der anderen den Schutzheiligen „St. Florian“ zeigt. Der zugleich durchgeführte Kreisverbandstag wurde von über 200 Delegierten besucht. Im Jubiläumsjahr hatte die Wehr bereits 211 Mitglieder.
Aus den seit den fünfziger Jahren eingeführten Leistungswettkämpfen der Freiwilligen Feuerwehr konnte die Wehr Schierstein auf Bezirksebene mehrfach gut platziert hervorgehen. So erreichte sie die Kategorie leichte Löschgruppenfahrzeuge 1952 den 2. Platz und 1955, 1958 und 1963 den 3. Platz. Für schwere Löschgruppenfahrzeuge konnte sie 1954, 1955 und 1956 den 3. Platz belegen. Die Plakette für überdurchschnittliche Leistungen erhielt die Wehr vom Hessischen Minister des Inneren 1958 und 1963 verliehen.
Der Aufgabenbereich der Wehr Schierstein wurde im Verlauf ihrer hundertfünfundzwanzigjährigen Geschichte erheblich und systematisch erweitert. So ist die Wehr von heute über die Grenzen der alten Feuerlöschanstalt weit hinausgewachsen. Die Aufgaben der Wehr umfassen heute:
- Brandbekämpfung
- Technische Hilfeleistung
- Rettungsdienst
- Katastrophenschutz
1964 – 1973
Die Anforderungen an Wissen und Können steigen stetig. So muss die Wehr regelmäßig an der Ausbildung und den verschiedenen Lehrgängen und Kursen der Berufsfeuerwehr teilnehmen. Das erfordert neben der beruflichen Tätigkeit ein stetes Engagement des Wehrmannes in seiner Freizeit. Neben dem schweren Dienst an der Allgemeinheit gehörten auch die Pflicht und Förderung der Kameradschaft zum Leben der Wehr Schierstein, wie z.B. die Veranstaltungen von Grillfest und Ausflügen, auch zu benachbarten Wehren. Denn was wäre eine gut ausgebildete Wehr ohne kameradschaftlichen Zusammenhang, auf den es besonders bei Einsätzen ankommt, wo einer für den anderen einstehen muss.
Schlagkräftige Beweise hierfür waren mehrere Großeinsätze in den Jahren 1970 bis 1972, die als die härtesten in der bisherigen Nachkriegsgeschichte des Feuerlöschwesens des Stadtkreises Wiesbaden gelten.
So kämpften auch am 23. Januar 1971 die Männer der Wehr Schierstein gemeinsam mit ihren Kameraden der anderen Freiwilligen Feuerwehren und den Beamten der Berufsfeuerwehr gegen den Großbrand der Firma Linde in Kostheim. Es wurde ein schwarzer Tag für die Feuerwehr der Stadt; neben 2 Beamten der Berufsfeuerwehr kam auch ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein: Feuerwehrmann Karl-Heinz Bremser, geb. 17. Mai 1954 ums Leben. Die Brandkatastrophe in Kostheim zeigte erschreckend auf, welche großen Gefahren in unserer hochtechnisierten Welt drohen. Es waren schwere Tage für die Feuerwehr, aber auch Tage, an denen die Schiersteiner Wehr ihren Mut und ihre Einsatzbereitschaft bewies.
1974 – 1978
Wegen Erreichung der Altersgrenze musste Wehrführer Eduard Commer 1974 aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden und wurde zum Ehrenwehrführer ernannt. Ein Jahr später gab Eduard Commer auch sein Amt als erster Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes ab, dass er seit 1954 inne gehabt hatte. Außerdem war er von 1971-1974 Stadtbrandinspektor gewesen. Für seine Verdienste um das Feuerlöschwesen wurde er zum Ehrenbrandinspektor ernannt. Vom Hessischen Innenminister erhielt Eduard Commer das Silberne Brandschutzabzeichen als Steckkreuz und vom Deutschen Feuerwehrverband das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verliehen. Sein Nachfolger, Karl-Heinz Stritter, konnte nur zwei Jahre amtieren und musste aus beruflichen Gründen 1976 sein Amt niederlegen. In einer Generalversammlung, die am 1. Juni 1976 stattfand, wurde dann Karl-Heinz Rossel zum neuen Wehrführer gewählt.
1979
Unterstützt durch die Stadtverwaltung Wiesbaden sowie durch die Berufsfeuerwehr und die ortsansässige Industrie konnte 1979 dann ein großartiges Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert werden. So wurde eine historische Übung in Originalausrüstung am alten Schulgebäude (Heimatmuseum) durchgeführt. Die eigentliche Feier fand jedoch im Juli anlässlich des Hafenfestes statt. Weckruf, Tag der offenen Tür, große Feuerwehrschau mit Geräteausstellung Erbsensuppe aus der Feldküche waren nur ein Teil der Aktivitäten. Höhepunkt war sicherlich der Festumzug, an dem sich fast alle Schiersteiner Vereine und eine Vielzahl von befreundeten Feuerwehren beteiligten.
Außerdem konnte am 4.2.1979 die Neugründung einer Jugendfeuerwehr bekannt gegeben werden. Die Mitgliederzahl stieg in nur 3 Monaten von 8 auf 24 und dokumentierte so dass ohne Zweifel vorhandene Interesse beim Nachwuchs.
1980 – 1985
Bei Beginn des Jahres 1980 wurde die Feuerwehr zu einem insgesamt 72 Stunden dauernden Einsatz im Raiffeisen Werk II gerufen, hier war es fast über 1 Woche die Aufgabe gemeinsam mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr einen Silobrand einzudämmen.
Das fast jährlich wiederkehrende Hochwasser machte uns in diesem Jahr besonderen Kummer, da die Bauarbeiten im Christophorus-Haus in vollem Gange waren und somit das Wasser freien Lauf hatte, Insgesamt wurden in ständigem Schichtwechsel 227 Arbeitsstunden mit Pump- und Abstützarbeiten geleistet.
1981 übernahm die Wehr zusätzlich zu den Aufgaben des Brandschutzes auch den größten Teil der bisherigen Arbeiten der Flusspioniere im Rahmen des Schiersteiner Hafenfestes. Fortan gehören jedes Jahr im Juli Aufgaben wie Lichterketten hängen, Bühne aufbauen, Brandschutzsicherheitswachen und das Stellen von Fahnenmasten zur Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr.
Am 15.3.1981 wurde in der nach unserem Kameraden Karl-Heinz Bremser benannten Grünanlage ein Gedenkstein enthüllt. Leider bleibt diesem Stein bis zum heutigen Tag der notwendige Respekt durch unverbesserliche Sprayer immer wieder versagt. Auch dies gehört zum Feuerwehralltag. Am 21.6.1983 war bei einem Wohnhausbrand Am Lindenbach 12 (Lindenbrunnen) durch parkende Fahrzeuge die Zufahrt zur Brandstelle fast unmöglich. Am 15.11. des gleichen Jahres waren bei einem Dachstuhlbrand in der Bernhard-Schwarz-Straße nach Straßenbauarbeiten die Feuerwehrhydranten zu geteert. Zum Glück war unser Hafen in der Nähe.
Auffallend war in dieser Zeit ein erheblicher Mitgliederrückgang bedingt durch die „stille Alarmierung“ und die damit verbundene fehlende Eigenwerbung mit der Sirene. Zusätzlich gab es erste Diskussionen über den schlimmen Zustand des Feuerwehrgerätehauses.
1986 – 1993
Am 27.1.1986 wurde Fred Stieglitz zum neuen Wehrführer gewählt und wurde somit nach 10 Jahren Amtszeit Nachfolger von Karl-Heinz Rossel. Im gleichen Jahr fand das erste Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr statt welches heute einen festen Termin im Schiersteiner Kalender einnimmt.
Einsätze auf dem Wasser gehören in Schierstein natürlich zu dem der Freiwilligen Feuerwehr. Am 4.10.1987 brannte auf dem Hafen die 8 Millionen Yacht „Goldi III“ komplett aus. Unter Lebensgefahr gelang den Kameraden noch in einem Innenangriff eine Explosion zu vermeiden und damit benachbarte Schiffe zu sichern, doch eine totale Zerstörung des Schiffes konnte trotz des massiven Einsatzes nicht verhindert werden.
1986 brach das Hochwasser alle Rekorde, auch bei den Einsatzstunden der aktiven Kameraden. Insgesamt wurden 812 Arbeitsstunden geleistet. Forderungen nach einem neuen Feuerwehrgerätehaus nehmen deutlich zu und werden zusehends massiver. Erhebliche Schäden sowie bauliche Mängel erschweren die Arbeit der Wehr um ein Vielfaches. 1989 erfolgt die Neugründung der zwischenzeitlich etwas in den Hintergrund getretenen Jugendfeuerwehr unter tatkräftiger Mithilfe der Erich-Kästner-Schule durch Werbeaktionen und einer Schauübung auf dem Schulhof.
Es gibt weiterhin regelmäßige Kontrollen des mittlerweile in einem katastrophalen Zustand befindlichen Gerätehauses. Es wird regelmäßig Putz abgeklopft und es regnet regelmäßig in die Halle.
1994 – 1998
Am 27.6.1994 war es endlich so weit. Die Berufsfeuerwehr leitete den Abriss des alten Gerätehauses ein. Mit 2 Drehleitern wurde das historische „Türmchen“ mit Spitze geborgen. Das 1942 von der Luftschutzpolizei erbaute Gerätehaus wurde nach 52 Jahren abgerissen. In mühevoller Handarbeit wurden die Gedenktafeln der in den Kriegen gefallenen Kameraden entfernt, um einen Ehrenplatz im neuen Gerätehaus zu bekommen. Für die bevorstehende Übergangszeit schlägt die Feuerwehr ihr Domizil in einer Lagerhalle der Glyco in der alten Schmelze auf.
Am 27.3.1994 wurde eine neue Vereinssatzung verabschiedet und so konnte die Feuerwehr am 25.1.1995 in das Vereinsregister eingetragen werden. Der Verein trägt ab sofort den Namen „Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Schierstein e.V.“
7.12.1994 – ein weiteres historisches Datum für unsere Wehr. Es erfolgte der erste Spatenstich für unser neues Gerätehaus. Ein besonderer Dank der Feuerwehr galt an diesem Tag unserem Ortsvorsteher Dieter Horchler und seinen Einsatz den Neubau endlich zu verwirklichen. Bereits nach nur 5 Monaten war am 4.5.1995 der Rohbau unseres Neubaus fertig gestellt und es konnte Richtfest gefeiert werden. Schließlich am 13.12.1995 war es endlich so weit. Das neue Feuerwehrgerätehaus wurde in einer Feierstunde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der Schiersteiner Bevölkerung wurde das neue Domizil am 20.4.1996 an einem Tag der offenen Tür ausgiebig vorgestellt. Auch in der Ausrüstung gab es Veränderungen. Durch Erlass vom 16.10.1995 wurden die freiwilligen Feuerwehren 1996 mit neuer Schutz-kleidung „NOMEX“ ausgerüstet. Diese Ausrüstung bietet einen wesentlich verbesserten Schutz vor Hitze- und Flammenwirkung. Aus finanziellen Gründen wurden die Wehren jedoch nur mit einer begrenzten Anzahl dieser Anzüge versehen. Durch eine großzügige Spende der Firma DOW Corning, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Schiersteiner Feuerwehr hat, konnte sich die Freiwillige Feuerwehr Schierstein jedoch die fehlenden Anzüge selbst beschaffen.
1999 – 2003
Die Altersgrenze sorgte am 16.8.1999 dafür das die Wehr erneut einen neuen Wehrführer wählen musste. Fred Stieglitz hatte nach 35 Jahren im aktiven Dienst diese Grenze erreicht und musste seinen Dienst quittieren.
Zum Nachfolger wurde sein langjährige Stellvertreter Paul Haibach gewählt.
Eine besondere Herausforderung stellte der Jahreswechsel 1999/2000 und das damit verbundene Milleniumsfeuerwerk dar. Die Kameraden der Wehr mussten aufs Feiern verzichten und saßen stattdessen in Bereitschaft im Gerätehaus. Zum Glück hatten die Vorsorgemaßnahmen gegriffen und es blieb ein relativ ruhiger Abend.
2000 war für die Wehr das Jahr der Unwetter. Sintflutartige Regenfälle und Sturmböen in bis dahin nicht gekanntem Ausmaß und bis zu 140 Stundenkilometern fegten über Wiesbaden und seine Vororte hinweg und „bescherten“ den Kameraden insgesamt 92 Einsatzstunden. Am 13.10 2000 wurden die Kameraden erneut bei einem Großeinsatz im Industriepark Kalle-Albert gefordert. Nach einer gewaltigen Explosion in einer Produktionshalle für Kunstharz brannte die Halle sowie eine angrenzende Lagerhalle zum größten Teil aus. Insgesamt 300 Feuerwehrleute waren hier ca. 7 Stunden im Einsatz. Für die meisten der Schiersteiner Kameraden ein Einsatz den man in diesem Ausmaß bisher nicht gekannt hatte.
Im Februar 2001 schlug erneut die Altersgrenze zu und ein weiteres Urgestein musste abdanken. Nach insgesamt 43 Jahren und 10 Monaten musste unser Wehrführer seinen aktiven Dienst beenden. Bedingt durch das Ausscheiden von Paul Haibach wurden erneut Ergänzungswahlen notwendig. So wurde am 20.2.2001 Jürgen Graubner zum neuen Wehrführer gewählt. Die Arbeiten der Freiwilligen Feuerwehr werden immer umfangreicher. Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten gehört ebenso zu den Aufgaben wie umfangreiche Informationen der Bevölkerung über die Wichtigkeit von Rauchmeldern. Hiervon konnte sich der Kindergarten selbst überzeugen. Durch eine vergessene Kerze kam es im Raum der „Mäusegruppe“ zu einem Entstehungsbrand. Der Rauchmelder (ein Geschenk der Feuerwehr, den jede Kindergartengruppe für ihren Gruppenraum bekommt) schlug Alarm und so konnte Schlimmeres verhindert werden. Es konnten in diesem Rückblick nur die wichtigsten Begebenheiten vermerkt werden und zum Großteil nur der Wehrführer gedacht werden. Doch die vielen Kameraden, die sich als Gruppenführer und Feuerwehrmänner bewährten haben und ihren Teil zum Ansehen der Wehr beitrugen, sind nicht vergessen.
Dies gilt auch für dem Bereich der Jugendfeuerwehr. Auch hier beschränken sich die Aktivitäten schon lange nicht mehr auf den reinen Übungsdienst. Leistungsspange, Wettkämpfe, Zeltlager, Fußballturniere beweisen, dass auch hier die Vielseitigkeit zählt.
Für alle die sich auch weiterhin über die ehrenamtliche Arbeit der Schiersteiner Feuerwehr informieren möchte hat dazu mehrere Möglichkeiten,
- Es gibt einen Schaukasten der Feuerwehr am Tor zum Rathaus-/ Feuerwehrhof
- Wir berichten regelmäßig über uns im „Schiersteiner Leben“
- Die Feuerwehr hat eine Website im Internet
- Werden Sie Mitglied und informieren Sie sich aus erster Hand
- Zurzeit gibt es zusätzlich noch eine Ausstellung im Heimatmuseum
Bei einer Freiwilligen Feuerwehr versehen Frauen und Männer ihren ehrenamtlichen Dienst, um Mitmenschen in Notlagen Hilfe zu leisten und Schaden von Personen oder Sachwerten fernzuhalten. Häufig kommt es hierbei vor, dass die Helfer hierbei Situationen antreffen, in denen die Sorge um die eigene Körperliche oder geistige Unversehrtheit zurückgestellt werden muss, damit Hilfe geleistet werden kann. Im Gegensatz zum Kino oder Fernsehauftritt eines Feuerwehrmannes haben in der Wirklichkeit solche Ereignisse weder einen unterhaltsamen noch einen heldenhaften Charakter, sondern sind das Ergebnis aus dem Handeln eines Mitmenschen mit entsprechender Ausbildung und der inneren Einstellung, dass uneigennützige Hilfe für Andere, die in Not geraten sind, ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Zusammenlebens ist. Bedingt durch die unterschiedlichsten Gründe ist jedoch festzustellen, dass immer weniger Menschen bereit sind, den Dienst an der Allgemeinheit hinter die eigenen Belange zurückzustellen. Umso höher muss die Arbeit unserer aktiven Kameraden in der heutigen Zeit bewertet werden. Dieser Rückblick darf daher nicht ausklingen ohne den Dank an alle Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner für ihren Dienst an der Allgemeinheit. Es gehören viel Idealismus und Kameradschaft dazu, sich diesem Feuerwehrdienst viele Jahre zu widmen, ohne dafür materielle oder persönliche Vorteile zu erwarten oder zu erhalten. Auch wollen wir nicht vergessen unseren Ehefrauen, Verlobten und Lebenspartnern Dank zu sagen, denn ohne deren Verständnis und Unterstützung wäre es für uns nicht so einfach diesen Dienst an der Allgemeinheit zu leisten.
Die Freiwillige Feuerwehr Schierstein kann stolz sein dieses Ziel in 125 Jahren nie aus den Augen verloren zu haben, getreu ihrem Wahlspruch: „Gott zu Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr!“